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Marokko, wir sind da!

Hallo zusammen
 

Nachdem wir Silvester in Barcelona auf einem „romantischen“ grauen Teer-Parkplatz in der Stadt in einem nicht wirklich schönen Stadtteil verbrachten ;-), sind wir am Freitag auf die Fähre der GNV (italienische Reederei) nach Tanger, Marokko, gefahren. Aufstehen mussten wir um 5 Uhr morgens, aber es hat sich gelohnt, das Chaos am Hafen war herrlich, die Autos heillos überladen, innen wie oben und auch an den Seiten (dauernd ging mir das Lied von Silbermond zum leichten Gepäck durch den Kopf. Ausserdem hatten reto und ich wirklich versucht, nur wenige Sachen mit in den mog zu nehmen, daher war es schon lustig). Wir fühlten uns schon wie in Afrika! Anscheinend sind Spülen und Fahrradschläuche sehr gefragte Güter in Afrika. Warum wussten wir das nicht?? Leicht hätten wir so etwas Geld verdienen können :-).

Auf der Fähre hatten wir eine Aussenkabine (okay, aus dem Fenster konnte man nicht wirklich schauen, aber egal, wir waren froh um die Betten da die Überfahrt 28h ging). Die Fährfahrt war sehr fremdländisch: so fand die Einreise in der Bar statt, der Pool den es wohl mal gegeben hat wurde in einen riesigen Aschenbecher bzw Mülleimer umfunktioniert, abends wurden in der Piano-Bar die arabischen Musikinstrumente ausgepackt. Unsere Stimmung war dank Drinks gut (wir waren die einzigsten die Alkohol tranken). Insgesamt waren fast nur Araber, kaum „Weiß-Toasts“ (wie ich die Weißen liebevoll nenne. Nicht gemeint ist hier die Hautfarbe, sondern die Farbe der europäischen Wohnmobile!) an Bord. Sehr faszinierend!

Die Einreise an Land ging schnell und problemlos, unsere 4 Achsen (Mog und Motorrad) waren schnell eingeführt und wurden nicht kontrolliert. Jetzt sind wir in Tanger, das Tor zu Afrika, an einem schönen Platz genau neben der Moschee, der Muezzin ruft, es tönt sehr friedlich. Wir geniessen das Wetter, die Sonne scheint, das Meer schlägt Wellen. Überall führen Hirten ihre Zieg- und Schafherden spazieren, die Menschen lachen und winken uns, wenn sie uns sehen.

Auf jeden Fall, bevor es nun zu kitschig wird: gerade noch denke ich „irgendwie… komisch, es lief alles viel zu glatt“, lässt es einen Schlag und die Luft entweicht zieschend aus dem Mog, und es fängt an zu brennen bzw zu rauchen: Es gab einen Kabelbrand! , als wir unser Motorrad mit der elektrischen Seilwinde herunterlassen wollten. Die Ursache war schnell gefunden: das Stromkabel (wir vermuten einen Marderbiss) war angefressen. Jetzt ist ein Luftkreis am Mog kaputt, und im Steuerungskasten der elektrischen Seilwinde geht auch nichts mehr. Da wir aber mit solchen Pannen rechnen, nehmen mir es mit Humor, denn diesen und Zeit haben wir ja genug 🙂 und versuchen nun, die verschiedenen Stellen zu flicken.

… Und während ich diesen Text schreibe hat reto schon die Seilwinde repariert, das Motorrad ist unten und… springt an! Juhu!

Nun nur noch den Luftschlauch flicken (danke, Stefan, für die Verbindungsstücke zu den Luftschläuchen!) und der mog ist wieder einsatzbereit. 

Nach der harten Arbeit retos (das Zuschauen war zermürbend anstrengend!) gönne ich mir jetzt mein letztes und einzigstes Zermatt-Bier und verbringe den Abend damit, retos Leistungen ausführlichst zu loben :). 

Liebe Grüsse an alle

Bis bald, sandra
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